7. Jahrestagung: Nur Sprache? Zum Ineinanderwirken verschiedener Differenzdimensionen in Kontexten der Zweitsprachdidaktik
„There is no such thing as a single-issue-struggle, because we do not live single-issue-lives“, konstatierte Audre Lorde 1982. Mit dem damit angedeuteten Paradigma der Intersektionalität, dessen Ursprünge auf die Black Feminism und Critical Race Studies zurückgehen, kann es gelingen, das Ineinanderwirken unterschiedlicher Differenzdimensionen nicht als bloße Addition, sondern als komplexes Phänomen von Mehrfachdiskriminierung zu untersuchen. Worauf Autor:innen wie Kimberlé W. Crenshaw unter dem theoretischem Schirm der Intersektionalität hingewiesen haben: dass Unterdrückung und Diskriminierung als mehrdimensional und kontextrelational zu verstehen ist, wird auch in anderen Denktraditionen zu Gegenstand und Perspektive. So arbeitet Stuart Hall diskurstheoretisch fundiert aus, wie unter bestimmten Bedingungen zwei oder mehrere Elemente zu einer Bedeutungseinheit verknüpft werden können, die dann wiederum zum Bezugspunkt für Subjektpositionen werden können. In Kontexten der Zweitsprachdidaktik ermöglichen diese Ansätze nach den Bedeutungs- und Differenzdimensionen zu fragen, die im Sprache Sprechen wie im Sprechen über Sprache aufgerufen werden. In den Blick geraten können so class, gender, race und dis/ability in ihrem Zusammenwirken mit Sprache.
Die Tagung verfolgt daher das Ziel, für die Benennung und Diskussion intersektionaler Gemengelagen in Kontexten der Zweitsprachdidaktik und den migrationspädagogischen Umgang mit ihnen Raum zu schaffen.
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